Weitenaus Ortschaftsrat ehrt Ringerin Johanna Meier / Haushaltsanmeldungen für 2015.

 

WEITENAU (hjh). Die Ringerin Johanna Meier von der WKG Weitenau-Wieslet ist jung, kommt herum in der Welt und hat den Fuß längst in der Tür zu einer großartigen Sportlerkarriere. Schon jetzt sammelt sie – die ihre Gegnerinnen auf der Matte fast nach Belieben dominiert – Titel wie andere Leute Bierdeckel oder Briefmarken. Im Weitenauer Ortschaftsrat wurde die sympathische junge Dame jetzt geehrt.

Regional hat Johanna Meier schon "abgeräumt", was es abzuräumen gab. 2012 wurde sie dritte bei den Deutschen Meisterschaften der weiblichen Jugend B, mit Südbadens Jugendmannschaft zweite bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften. Sie siegte bei den offenen Meisterschaften in der Schweiz, landete bei nationalen Meisterschaften in Italien ganz vorn, holte sich heuer den Landesmeistertitel und kam – ganz aktuell – aus Bulgarien zurück als stolze Vize-Europameisterin.

Damit war das Maß voll. Johanna Meier fand sich unter Punkt drei auf der Tagesordnung der vermutlich letzten Sitzung des Ortschaftsrates in alter Zusammensetzung wieder. "Es ging schon gar nicht mehr anders. Erstmals dürfen wir in unserem kleinen Dorf eine Sportlerin für ihre großen Erfolge offiziell auszeichnen", begründete Ortsvorsteher Horst Roser seinen Entschluss, die enormen Erfolge der jungen Dame ins Rampenlicht zu rücken. Was das Mädchen auf der Ringer-Matte zustande bringe, sei wahnsinnig toll für das ganze Dorf. "Wir freuen uns mit ihr, dass es so gut läuft", betonte Roser und bezog in sein Lob die Eltern und die Macher hinter den Kulissen des Sportvereins und der Wettkampfgemeinschaft ausdrücklich mit ein. Denn: "Ohne deren Mithilfe, ohne das große Engagement der Trainer, Betreuer und der Landesverbände" liefe längst nicht alles so rund. Natürlich ging Johanna Meier nach dem Riesenlob von Horst Roser nicht mit leeren Händen nach Hause.

Zum "Autogramm" des Ortsvorstehers erhielt die frisch gebackene Vize-Europameisterin eines der beliebten "flachen Geschenke", die es den Empfängern erlauben, mal irgendwo kurz über die Stränge zu schlagen oder zumindest helfen, einen kleinen Sonderwunsch zu erfüllen. "Immer einzig – nie artig!", lautete dazu Rosers Ratschlag, der mit dem Wunsch verbunden war: "Alles Gute aus Steinen. Und bleib so, wie du bist!"

Noch-Ortsvorsteher Horst Roser legte dem voraussichtlich letztmals in der bisherigen Zusammensetzung tagenden Gremium die "voraussichtlichen Eingaben des Teilorts für den Haushalt der Gemeinde im Jahr 2015" vor. Von Geld war in diesem Wunschkonzert,, noch keine Rede. Der Kindergarten wünscht sich eine neue Küche als Ersatz für die spartanische Einrichtung aus DM-Zeiten, das Kindergartenbüro, das für die Kids auch als Spielezimmer genutzt wird, sollte "dringend" einen neuen Boden erhalten. Für die Feuerwehr steht für 2015 ein neues Löschfahrzeug auf dem Zettel. Und das erfordere diverse Sanierungsmaßnahmen im Gerätehaus – den Einbau von neuen Fenstern und die Montage eines neuen Garagentores. Außerdem soll in die Treppe über dem Gerätehaus zum Lager der Festgemeinschaft investiert werden. Roser hält eine Verbesserung der Außenanlage rund um die Schule, den Schulhof, den Rathaus- und den Hallenvorplatz für nötig. Schließlich sollte die Decke im Vereinsraum gedämmt und die Hallenküche mit einem Rolltor ausgestattet werden.

Mit den Verfügungsmitteln (4000 Euro pro Ortsteil) wollen die Ortschaftsräte im Milchhüsli, das von der Festgemeinschaft als Utensilienlager genutzt wird, nach dem Einbau von neuen Regalen "Ordnung schaffen", wie Hans-Jörg Meier bemerkte.

Einen ordentlichen Batzen des Gemeindehaushalts dürfte die für 2015 geplante Investition in eine neue Heizung von Halle, Schule und Rathaus ausmachen. Dazu gilt es aber, sich auf eine von derzeit drei diskutierten Varianten einigen. Horst Roser findet, dass es keinen Sinn mache, zu den drei vorhandenen Heizräumen, einen weiteren Raum zu installieren. Im Gespräch sei derzeit Variante drei, die eine Umnutzung des alten Hallenheizraums vorsieht. Martin Bognowski wies indes darauf hin, dass über dem Raum zwei Schulklassen untergebracht sind. Außerdem grenze dieser dicht an einen Gruppenraum des Kindergartens und an die Wohnung an. Zu befürchten seien Lärmbelästigungen beim Betrieb der Hackschnitzelheizung.

(Quelle : Badische zeitung vom 05.07.2014)